So.. Nachdem wir uns einen Tag mehr Gokarna gegoennt haben, als zuerst geplant, sind wir nun wieder auf Achse. Obwohl wir keine ganz solangen Busfahrten unternehmen wollten, haben wir nochmal einen 10 Std. Marathon hingelegt, vor allem weil ich mich verlesen habe..
Momentan haben wir einen kleinen Zwischenstop in Hassan eingelegt, um Belur und Halebid zu besuchen. Dort sind die besterhaltensten Tempel der Hoysalas zu sehen, die Meister der Bildhauerei waren und deren Tempel ueber und ueber mit Skulpturen und Szenen ihres Lebens verziert sind. Die Tempel sind mehr als 850 Jahre alt und trotz herumpatschender Inder("Dont touch the Carvings" sagt ein Schild, aber niemand ausser westlichen Touristen schein sich daran zu halten...) sehr gut erhalten. Die beiden Orte sind voneinander nur 16 kM entfernt aber in Indien bedeutet das immer noch 45 min. Busfahrt, so ist man gut und gerne fast den ganzen Tag unterwegs, beide Tempel zu besuchen.
Aber es lohnt sich!
Es ist auch nicht mehr ganz so heiss wie in Gokarna und Hassan ist als Stadt sehr nett. Die Leute sind zurueckhaltend und wollen einen nicht immer zu irgendwelchen obskuren Transaktionen noetigen. Trotzdem haben sie Interesse an uns und so werden wir natuerlich mehrmals am Tag gefragt wie wir heissen, woher wir kommen und was womit wir unser Geld verdienen.
Auf der Fahrt von Gokarna nach Hassan hatten wir die ersten Symptome einer Indien-Ueberdosis:
Ob es an den Leuten oder an uns gelegen hatte, koennen wir nicht mehr nachvollziehen aber die Menschen, die mit uns den Bus teilten, gingen uns gewaltig auf die Nerven.
Da war die dicke Inderin im teuren Sari, die unentwegt den Bus mit ihren Suessigkeiten Papieren verschmutzte, oder der Vordermann, der die ganze Zeit aus dem Fenster rotzte, so dass ich unser Fenster geschlossen halten musste, damit seine Rotze nicht in meinem Gesicht landete. Oder ein kleiner Junge, der immer von hinten an Webbies Lehne trat(Normalerweise sind indische Kinder super ruhig und aufmerksam waehrend der Busreisen und sitzen still, dass es jedem warm ums Herz wird). Dann noch der Typ, der in seine Hand niesst und das Herausbefoerderte ungeniert in die Vorhaenge vor den Fenstern wischt..Yummi! Und last but not least der Typ der nach 2 std mehr oder weniger aus dem Bus kotzt und 10 min. spaeter aussteigt und einen Gestank fuer die naechsten 4 Std. hinterlaesst, dass man das hintere Drittel des Busses nicht mehr benutzen kann. Wir fuhren in einem echt schoenen, modernen Reisebus, den man auch in Europa gerne genutzt haette, aber wie der nach 6 std. aussah..Indian at its worst!
Aber in Hassan legte sich dann unsere Abneigung wieder und ein nettes Hotel und ein gutes Abendessen versoehnten uns dann doch wieder mit dem abwechslungsreichen Subkontinent.