Nachdem wir mit Kanyakumari die Suedspitze Indiens passiert hatten, gab es nur noch eine Richtung: Nach Norden. Unser naechstes Ziel war Madurai, eine wunderbare Stadt in der sich der beruehmte Meenakshi-Tempel befindet.
Der Meenakshi-Tempel ist einer der groessten Tempel in Suedindien, mit Sicherheit aber einer der buntesten. Die Torboegen ueber den Eingaengen,
Gopurams genannt, sind ueber und ueber mit Figuren verziert und diese sind kunterbunt angemalt, das man denkt, man waere in Disneyland. Die Gopurams sind verschieden hoch und das Suedgate erreicht eine Hoehe von mehr als 50m! Dieses Gate ist mit 1511 Figuren von den verschiedensten Hindu-Gottheiten uebersaet und wie gesagt, alle kunterbunt angemalt! Alle 12 Jahre werden die Figuren repariert und neu angemalt, da der jaehrliche Monsun auch hier seinen Tribut fordert.
Durch den freien Zugang zum Tempel hat man immer einen Ort der Ruhe und Entspannung in Reichweite. Der Inder an sich benutzt den Tempel ja nicht nur zum Beten und zur Kontemplation, sondern auch zu allen moeglichen sozialen Taetigkeiten, wie Essen, unterhalten, Schlafen und abhaengen. Und man ist als westlicher Tourist durchaus willkommen, an diesen Taetigkeiten teilzunehmen. In dem Tempelkomplex kann man Stunden ueber Stunden verbringen und sich abwechselnd wie Indiana Jones oder Lara Croft fuehlen, die durch verlassene, dunkle antike Tempel schleicht. Denn waehrend der obligatorische Tank (Golden Lotus Tank) nicht ueberdacht ist und so die helle Sonne auf das Gelaende scheint, ist der Rest des Tempels sehr dunkel. Die Felsen sind durh den Rauch der Oellampen zusaetzlich geschwaerzt, was die Atmosphaere noch verstaerkt, aber Photos ohne Blitzlicht so gut wie unmoeglich macht
Ansonsten ist Madurai eine Stadt mit einem gewissen Charme, obwohl der Verkehr, wie ueberall in Indien, chaotisch bis moerderisch ist. Wir besuchten ansonsten noch das Gandhi-Museum, das fuer indische Verhaeltnisse sogar relativ gut strukturiert gepflegt und informativ (englische Beschreibungen!) war. Nach den vielen kleineren oder groesseren Entaeuschungen (Gokarna, Ooty) war Madurai eine sehr positive Ueberraschung und wir hoffen, dass uns noch weitere solche Orte begegnen werden.