Nach dem Besuch Varanasis wollten wir den Ganges auch als klaren Fluss erleben. Deswegen fuhren wir weiter in den Norden nach Rishikesh, der Yoga-Hauptstadt der Welt. Rishikesh wurde beruehmt, als in den 60ern die Beatles in einem Ashram einige Monate entspannter Zurueckgezogenheit genossen, dutzende Songs schrieben, die spaeter im White Album erschienen.
Wir fanden eine schoene Herberge im Ved Niketan Ashram,
wo Totti und ich damals auch unsere ersten Yoga-Stunden genommen haben. Leider war der indische Yogalehrer der diesmal anwesend war nur fuer Fortgeschrittene Schueler geeignet und so hat Nicole leider nicht genuegend Kraft fuer alle Uebungen aufbringen koennen. Waehrend ich also 4 std. Yoga taeglich praktizierte, um meine eingerosteten Gelenke wieder etwas geschmeidig zu bekommen, pluenderte Nicole die Ashram Bibliothek und sass vor unserem Zimmer und genoss die Aussicht ueber den Ganges und las deutsche(!) Buecher. Ueberhaupt War unser Zimmer ueberaus luxurioes: 2 Raeume, einen Balkon, Aussicht auf den Ganges, Warmwasser[ an Totti
] .
Da Sonntags keine Yogastunden stattfinden nutzen wir diesen Tag fuer ein Bad im Ganges (Foto folgt!). Nicole war das Wasser zu kalt (geschaetzte 8 Grad).
Rishikesh hat den Einfluss der Touristen gewinnbringend genutzt, und so saeumt die Strasse vom Ashram zum Zentrum eine Reihe von launigen Restaurants internationalen Ursprungs, u.A ein Italiener, bei dem man sehr gut Pizza und Spagetti essen konnte. Puenktlich zu unserer Anreise war das Shivatrie-Festival, und so waren tausende Inder in der Stadt und feierten bis spaet in die Nacht, was lustig ist, da man eigentlich im Ashram um 10 Uhr Nachtruhe herschen sollte, aber drumherum die ganze Zeit laute Musik erschallte.
Nach 2 Tagen war das Festival vorbei und die Inder verschwanden so ploetzlich, wie sie gekommen sind. Einen Tag konnte man Rishikesh als fast leeres von wenigen Touristen bevoelkertes Dorf erleben, doch dann begann ein "Yoga Festival", und es stroemten neue Menschenmassen nach Rishikesh: diesmal (sehr wohlhabende) westliche Yoga-Adepten. Leider mieteten die unsere Yogahalle direkt mehrere tage und so mussten die Yogastunden ausfallen ;(
. Machte aber gar nix, da ich inzwischen voellig krank war: Ohne eine Magen-Darm-Komplikation kann man nicht durch Indien reisen. Nach 2 Tagen war der Spuk (fast) vorbei.
Einen Tag bevor wir weiterreisen wollten, hatten wir die Gelegenheit, Sri Sri Ravi Shankar (nicht den Musiker,dacht ich auch zuerst) in Rishikesh zu erleben, den Begruender der
Art of Living Foundation, die groesste auf freiwilligen basierte Nicht-Regierungsorganisation der Welt. Dieser wandelte mit 50-60 Anhaengern durch Rishikesh, und liess sich am alten Beatles Ashram nieder und unterhielt sich dort mit einigen Leuten, bevor er dann in den Ganges stieg, worauf einige seiner Anhaenger es ihm gleichtaten. Alle in weissen Gewaendern und schon bei Anbruch des kuehlen Abends.