Da wir schon soweit im Norden waren, dachten wir uns ein Blick(aber wirklich nur ein Blick) auf das Himalaya koennte nicht schaden und so hiess unser naechstes Ziel, Dharamsala, Sitz der Exilregierung Tibets und Wohnort des XIII. Dalai Lahmas. McLeod Ganj ist der Stadtteil, den die meisten tibetischen Fluechtlinge bevoelkern, 1700m hoch und angenehm an die Suedseite eines Berges gebaut.
Dharamsala ist, aehnlich wie Rishikesh nicht wirklich Indien: Hier rennen so viele Tibeter rum, es gibt tibetische Geschaefte, tibetisches Essen, dass man voellig vergisst, dass man sich in Indien befindet. Die Tibeter sind ein unglaublich ruhiges, zurueckhaltendes und hoefliches Volk.
Von all dem sahen wir aber zuerst nichts, da wir nach 16 std. Busfahrt um 4:00 Uhr morgens im Dunkeln in Dharamsala ankamen. Und es war kalt, sehr kalt. Wir wollten mit dem ersten Bus die letzte Etappe ins 400m hoeher gelegene McLeod Ganj zuruecklegen, haben uns nach 2 std. Wartezeit doch fuer das Taxi entschieden.
Durch die steilen Strassen koennen keine der beruehmten Indien-Rickshahs den Berg erklimmen, sondern nur normale Autos. Das hat zur Folge, dass es kaum Verkehr in McLeod gibt, was die ruhige Atmosphaere des Dorfes nur unterstuetzt.
Zum Glueck fanden wir ein ganz tolles Guesthouse, und bekamen ein schoenes Zimmer mit Blick ueber das Tal. Aber den ersten Tag verbrachten wir erstmal mit Ausschlafen.
Einer der kleinen Nachteile in den Bergen ist, dass die Sonne frueher hinter den Bergen verschwindet und man schon gegen 17:00 Uhr im Schatten der Berge ist. Und da ist es noch einige Grad kaelter. Man ist die ganze Zeit hin und hergerissen, ob man sich vor dem Sonnenbrand schuetzen muss, oder ob man vielleicht doch noch eine Strickjacke anziehen soll.
In Dharamsala besuchten wir das bewegende
tibetische Museum mit der Ausstellung "a long look back", dass die Bemuehungen des tibetischen Volkes um Freiheit zeigen. Mit dem Austragen der naechsten olympischen Spiele wird der Kampf der Tibeter um Unabhaengigkeit noch weiter in den Hintergrund gerueckt.
Der Dalai Lamah weilte zwar gerade in der Stadt, empfing aber keine Menschen und hielt auch keine offentlichen Ansprachen. So war es uns leider nicht moeglich einen Blick auf den heilligen (und nobelpreisausgezeichneten!) Mann zu werfen.