Nach Amritsar wollten wir noch durch Rajasthan und Gujarat reisen, aber ein Vergleich mit unserem Zeitplan zeigte uns, dass wir deutliche Einschnitte machen muessen, um rechtzeitig in Mumbai zu sein. Dazu kommt noch, dass nach den anstrengenden Erfahrungen im Norden Indiens, wir uns entschlossen haben 4 Wochen frueher den Rueckflug anzutreten.
Dadurch waren wir vor die Wahl gestellt, entweder unsere uersprungliche Reiseroute zu kuerzen und durch die einzelnen Stationen zu hetzen, oder eine letzte entspannte Woche bei der freundlichen Familie Rodriguez in Arambol/Goa zu verbringen. Natuerlich entschieden wir uns fuer Goa
Das naechste Problem war, wie wir moeglichst schnell von Amritsar die 2500 km nach Goa zuruecklegen koennten. Wir entschieden uns fuer eine 48 std Eisenbahnfahrt ueber Delhi und da alle normalen Abteile schon ausgebucht waren, fuhren wir erstmals "A.C", Air Conditioned. Das Fahrerlebnis unterschied sich voellig von unseren bisherigen Bahnfahrten: Waehrend man vorher vom Diesel der Lokomotive getraenkt und vom Geruch der staedtischen Kloaken belaestigt nassgeschwitzt morgens in einer fremden Stadt ankam, wachte man fast schon erholt in frischem Bettzeug nach einer ruhigen und angenehm kuehlen Nacht in Delhi auf. Dadurch war auch die zweite Fahrt von Delhi nach Goa in 42 Stunden schnell vorbei.
Familie Rodriguez, denen wir unsere Ankunft vorher angekuendigt haben empfingen uns freundlich mit einer Tasse Tee.
Arambol hat sich in den zwei Monaten vom fast ueberlaufenen Hippieparadies in ein ruhiges kleines Strandparadies verwandelt. Die meisten Laeden waren geschlossen, der Strand nur wenig bevoelkert und alles war etwas ruhiger als im hektischem Januar. Nicole konnte Ihr Kopftuch wieder abnehmen, dass sie im Norden ueberall tragen musste. Und wir lagen eine Woche am Strand und versuchten etwas braun zu werden und unsere Gewicht nach den ganzen Magen-Darm-Problemen der letzten Wochen etwas aufzubessern. Bei letzterem half uns "Mama Lourdez" (Rodriguez) und ihr fantastischer Koch ganz gewaltig.
Am Dienstag hat Alex Rodriguez uns noch seine Cashewfarm gezeigt. Wo wir koerbeweise zuvor gesammelte Cashew-Fruechte von den begehrten Kernen trennten. Aus den Fruechten wird dann "Fenny" gebrannt ein starker Obstler, waehrend die Kerne von den Schalen getrennt werden und dann als handelsuebliche Cashewkerne verkauft werden.
Letztendlich haben wir eine sehr schoene letzte Woche in Indien verbracht, und fahren nun auf unsere letzte Station : Mumbai!